Jenny, ca. 50 Jahre alt, Berlin, Juni 2020
Jenny ist Sexarbeiterin. Einen Teil ihrer Einnahmen gibt sie für Drogen aus. Sie hat keinen festen Wohnsitz und schläft regelmäßig bei „ihrem Mann“. Bei ihm mag sie aber nicht länger als ein paar Nächte am Stück bleiben, weil ihr Ihre Freiheit wichtig ist. Sie erzählt, was sich bei ihrer Arbeit verändert hat.
„Die Kunden sind natürlich zuhause geblieben und haben Angst. Wir haben auch Angst, können ja auch dran kommen. Aber wenn du kommst und der hält an, ist das so: du steigst ein, ohne Maske. Es ist wie immer. Es wird nichts geändert. Hat keiner eine Maske auf. Und das Ding mit dem Zettel, wenn du in ein Hotel gehst. Du sollst jetzt auf einen Zettel schreiben: Name, Straße und so. Da kannst reinschreiben, was du willst. Was habe ich letztens geschrieben? Das war voll lustig: „Hänsel und Gretel verliebten sich im Wald“, weil ich wissen wollte, ob die das lesen. Beim nächsten Besuch, hab ich mir gesagt, dann würden die mir das sagen. Aber, war nicht so. Die achten gar nicht drauf, du kannst hinschreiben, was du willst.“